Karben/Nidderau. Debakel mit Ansage: Sobald Karbens Nordumgehung Ende des Jahres fertig ist, wird die neue Straße ins Nichts führen. Dann wird die anschließende Kreisstraße nach Heldenbergen gesperrt und saniert. Und zwar satte 18 Monate lang.
Den Starttermin für die Sanierung der 4,8 Kilometer langen und sechs Millionen Euro teuren Straße zwischen Groß-Karben und Heldenbergen bestätigt nun MKK-Baudezernent Matthias Zach (Grüne) erstmal konkret. „Noch in diesem Jahr wird mit dem Umbau der Straße begonnen“, sagt Zach. „Die Vorbereitungen zur Sanierung der Kreisstraße 246 sind angelaufen.“
Das offenbart er in einer Pressemitteilung. Darin erläutert Zach, dass neben der Straße archäologische Grabungen im Vorfeld der Baustelle liefen. Wann genau die Straßensanierung beginne, stehe noch nicht fest, sagt MKK-Kreissprecher Frank Walzer. „Der Zeitplan wird derzeit abgestimmt.“
Allerdings: Im November wird Karbens Nordumgehung eröffnet, die die Kreisstraße mit der B3 verbindet. Dann können Autofahrer im besten Fall wenige Wochen lang die neue, schnelle und 20 Millionen Euro teure Verbindung nutzen, bevor Baustellenschilder am Ende der nagelneuen Umgehung dann die Weiterfahrt anderthalb Jahre lang blockieren werden.
Nachdem die FNP vor zwei Jahren auf diese drohende Panne aufmerksam machte, versuchten die Städte Karben und Nidderau sowie der Wetteraukreis zu erreichen, dass die Kreisstraßensanierung noch vorgezogen wird.
Doch der Main-Kinzig-Kreis, der den Ausbau in seinem Gebiet bezahlt, und Landrat Erich Pipa (SPD) setzten andere Prioritäten. Sie ließen sich von den Interventionen der beiden Städte und des Nachbarkreises nicht umstimmen.
In der Nähe von Heldenbergen wird ein Stück der alten Römerstraße freigelegt. Das Projekt sei eine Lehrgrabung der Goethe-Universität Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der MKK-Denkmalschutzbehörde. Die Grabungen laufen noch bis Ende September. (den)