Karben. Party-Crew nannte sich das einstmals zehnköpfige Team, das sich 2003 vornahm, in der Kulturscheune des Jugendkulturzentrums (Jukuz) Stimmung einziehen zu lassen. „Wir fingen einfach an, mit null Ahnung“, erinnert sich Gründungsmitglied Hans Christian Arlt, heute 29 Jahre alt und seit vergangenem Jahr Vorsitzender. „Es war ein Zusammenschluss aus Leuten der damaligen Technik-Arbeitsgemeinschaft, die Party machen wollten“.
2008 entstand aus der Jugend-Party-Crew der Verein Kulturscheune Karben (KSK). Anfangs hatten die Hip-Hop- oder Magic-Beats-Partys großen Erfolg bei den Karbener Jugendlichen. „Wir waren damals davon fasziniert, die Scheune zu verändern, mit möglichst viel Technik und Dekor“, lächelt Arlt. 2007 veranstaltete das Team eine Party unter dem Titel „Electronic Vision“, bei der nicht nur eine doppelte Decke in die Scheune eingezogen wurde und die Party-Fläche mit etlichen Monitoren ausgestattet war, sondern zu der zudem rund 800 Besucher erschienen. „Das war der Höhepunkt der Party-Geschichte“, ist Arlt stolz.
Seither ist viel geschehen. Mit der nahe gelegenen Veranstaltungsfirma Satis & Fy, bei der einige der KSK-Vereinsmitglieder arbeiten, an ihrer Seite, lassen sich die jungen Leute immer ausgefallenere Veranstaltungen einfallen, wie das Open-Air-Event „Endless Summer“ (Unendlicher Sommer) 2006. Ein zweites Festival auf dem Jukuz-Gelände 2007 war ein ähnlicher Erfolg. „Die Wende kam 2009“, blickt Arlt zurück.
Fiasko erlebt
2009 veranstaltete der Verein letztmals „Endless Summer“. 2010 wuchs es zum Karben-Open-Air an. Das startete hoffnungsvoll, denn die damals noch recht unbekannte Gruppe Jupiter Jones war in Karben zu Gast. Der große Erfolg fürs Karben-Open-Air aber blieb aus. 2012 mündete ein Drei-Tage-Festival mit zwei Bühnen und Camping auf dem Areal letztlich in Schulden über 6000 Euro bei der Stadt. Drei Tage ließen die jungen Leute ihre Köpfe rauchen und suchten nach neuem Konzept.
Vorverkauf gestartet
Das Fiasko werten die jungen Leute heute als wichtige Erfahrung. Denn sie wies neue Wege auf. „Wir haben die Schwächen erkannt und wollen neuen Anlauf nehmen“, sagt Hans Christian Arlt. Nun mit gutem Konzept, zündendem Marketing und profunder Kalkulation.
Seit letztem Jahr konsolidiert der Verein konsequent seine Finanzen. Zudem entschlossen sich die KSK-Mitglieder, Veranstaltungen auch für nicht mehr ganz junges Publikum zu organisieren – einen „Simon & Garfunkel“-Cover-Abend etwa oder die „Irish Nights“, inzwischen legendär. Nun laufe es wieder. Und zwar so gut, dass sich das KSK-Team 2014 erneut an ein dreitägiges Karben-Open-Air-Festival wagen wird. Der Ticketverkauf hat bereits begonnen.