Karben. „Von uns gibt es jetzt was auf die Ohren – das tut aber nicht weh“, kündigte ein Musiker des Jugendorchesters „Aeroflott reloaded“ an. Er stimmte damit den Soundtrack zum Film „Rocky“ an, „Eye of the Tiger“, und erntete gemeinsam mit seinen Orchester-Kollegen kräftigen Applaus.
Unter der Leitung von Yorck Ruffmann zeigten die jungen Musiker bei warmen Sommertemperaturen beim Hofkonzert auf dem Gelände der Kelterei Rapp’s ihr ganzes musikalisches Können. Der „Baby Elephant Walk“ von Henri Mancini aus dem Jahr 1961, für den Film „Hatari“ komponiert, durfte beim Hofkonzert ebenso wenig fehlen, wie der Nummer-1-Hit „I’m a Believer“ von Neil Diamond, für die „Monkees“ geschrieben.
„Die Akustik auf dem Hof ist hervorragend und die Atmosphäre gefällt mir ganz besonders gut“, betonte Bernd Weller, der Vorsitzende der Stadtkapelle.
Das Sinfonische Blasorchester passte sich mit seinem Dirigenten Claus Carsten Behrendt der Musikrichtung der Jungmusiker an und lieferte den James-Bond-Klassiker „Die Welt ist nicht genug“ von 1999, genauso wie den Schlager-Klassiker „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“.
Der Robin-Hood-Soundtrack „I do it for you“ begeisterte die Zuschauer ebenso wie der Titelsong von „Piraten der Karibik“, der so manchem Gänsehaut bescherte. Das karibische Meer wurde durch die Musiker lebendig. „Mit jedem Instrument heben sich in meinem Kopf die Wellen und die Segel der Piratenschiffe blähen sich im Wind“, beschrieb Kino-Fan Kai Horrmann die Bilder vor seinen Augen, die durch das Orchester hervorgerufen wurden.
Auch der Chef der Stadtkapelle zeigte sich mehr als glücklich über die Leistung seiner rund 60 Mann starken Gruppe: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt der Musiker. Einige von ihnen sind erst elf Jahre alt und schon richtig routiniert“, freute sich Bernd Weller.
Rund zwei Monate hatten die beiden Orchester für den Auftritt beim Hofkonzert geprobt, schließlich sollte vor solch einem großen Publikum nichts schiefgehen. „Ich komme zu jedem Konzert der Stadtkapelle und bin jedes Mal aufs Neue begeistert, was vor allem die jungen Musiker auf die Beine stellen können. Die musikalische Darbietung kann locker mit Aufführungen in der Alten Oper in Frankfurt mithalten“, lobte Besucherin Hertha Wagner.
Auf den Bänken im Hof war kein Platz mehr frei. Im Vorteil waren diejenigen, die sich eigene Stühle mitbrachten und somit kurzerhand die Bestuhlung erweiterten.
Das Hofkonzert bei Rapp’s war das zweite der diesjährigen Konzertreihe. Bereits Anfang des Jahres wurde in der Kirche musiziert, bevor die beiden Weihnachtskonzerte Ende des Jahres die dreiteilige Serie beenden werden.