Karben. Fahren künftig massenweise Stada-Lastwagen durch Kloppenheim? Als „nicht unerheblich“ wertet die Dortelweiler Bürgerinitiative „Anwohner gegen Hochregallager“ diese Gefahr, wenn einmal das geplante Hochregallager gebaut ist. Das sagte Werner Rollfinke von der BI bei einer Diskussionveranstaltung der Karbener SPD in der Kloppenheimer Ratsschänke. Denn die Stada werde mit dem Bau zum Anlieger und ihre Laster dürften dann die bisher für Schwerverkehr gesperrte K 10 von Dortelweil nach Kloppenheim befahren, fürchtet Rollfinke.
Als „untragbar für Kloppenheim“ bezeichnet Kloppenheims SPD-Chef Gottschalk dieses mögliche Szenario. Es müsse sichergestellt werden, dass der Verkehr mit mindestens 70 zusätzlich erwarteten Lastwagen pro Tag über die Dortelweiler B3-Zufahrt abgewickelt werde, fordert er.
Deutlich intensiver als die Kloppenheimer Bürger interessierten sich jedoch ihre Nachbarn in Dortelweil für den drohenden Bau des Stada-Hochregallagers. Das wurde bei der Veranstaltung deutlich. Denn wesentlich öfter als die „Hausherren“ um den Karbener SPD-Chef Jochen Schmitt nutzten Anwohner aus Dortelweil und Mandatsträger der Bad Vilbeler Oppositionsparteien den „SPDay“, um ihren Standpunkt zum Thema Hochregallager darzustellen. Ein gutes Drittel der knapp 40 Besucher war über die Stadtgrenze gekommen.
Nach einer kurzen Einführung durch Helge Gottschalk warnte Werner Rollfinke vor weiteren Auswirkungen des geplanten Bauwerks auf den Nachbarort. Bei einem Brand sei es wahrscheinlich, dass bei vorherrschender West- und Südwest-Wetterlage möglicherweise belastete Rauchwolken in Richtung Karben trieben, warnte Rollfinke. Auch könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Stada weiter Kloppenheim annähere. Denn es gebe ein Gutachten, das auch die Verlagerung von Teilen der Produktion auf die Scheer vorsehe.
Der Karbener SPD-Stadtverordnete Rüdiger Trebing erinnerte an den Erfolg der Bad Vilbeler Grünen-Fraktion vor dem Gießener Verwaltungsgericht, das das Vilbeler Parlament verpflichtet, einen Akteneinsichtsausschuss zu dem noch laufenden Bebauungsplanverfahren „Auf der Scheer“ einzurichten (wir berichteten).
„Wir begrüßen diese Entscheidung“, versicherte der Bad Vilbeler SPD-Fraktionschef Hans-Ulrich Callies. Er unterstrich aber ebenso wie das Parlaments- und Dortelweiler Ortsbeiratsmitglied Clifford Mattern (Grüne), dass die Entscheidung noch nicht rechtskräftig sei. Jedoch wäre es „bedauerlich, wenn die Stadt Bad Vilbel von ihrem 14-tägigen Einspruchsrecht Gebrauch machen würde“, findet Callies. twickeln in der Rechtsprechung. (bep)