Karben. Für die Nordumgehung Groß-Karben ist neben dem geplanten 170 Meter langen Lärmschutzwall noch weiterer Lärmschutz möglich. Das berichtete Karbens Stadtplaner Ekkehard Böing am vergangenen Donnerstagabend den Mitgliedern des Stadtplanungsausschusses sowie 20 interessierten Bürgern. Jetzt will die Stadt vom Land Hessen fordern, Platz für weitere 500 Meter Lärmschutzwall nördlich der Wohngebiete Assenheimer Straße und Lindenstraße vorzusehen.
Weil der künftige Lärm der Umgehung laut der Berechnungen der Planer auch ohne diese Wälle bereits unterhalb der Lärmgrenzen liegt, bestehe kein Anspruch auf diese zusätzlichen Wälle. „Das könnte die Stadt freiwillig machen“, sagt Böing. Mit der Forderung, die notwendigen Flächen freizuhalten, halte sich die Kommune diese Möglichkeit offen.
Entsprechend empfahl der Ausschuss mit nur einer Gegenstimme der Grünen dem Parlament, diese Forderung in die Stellungnahme der Stadt zu den Bauplänen aufzunehmen. Das Parlament entscheidet am Freitag, 7. März darüber (20 Uhr, Bürgerzentrum). Die Planung sieht außerdem vor, dass die Straße nördlich von Groß-Karben in einem 1,50 bis zwei Meter tiefen Einschnitt verlaufen soll. Zusammen mit dem bis zu zwei Meter hohen Lärmschutzwall und speziellem Flüsterasphalt werde das nächtliche Lärmlimit von 49 Dezibel unterschritten, erinnert Böing. Diese Lautstärke entspricht einem normalen Gespräch oder einem leisen Radio.
Die Forderung der Bürgerinitiative „Rettet die Nidda-Aue“, die Straße weiter weg von der Ortslage verlaufen zu lassen, weist Böing zurück. Werde die Straße nur wenige Meter nach Norden verlegt, falle der Anspruch auf Lärmschutz weg, weil dann die Grenzwerte nicht mehr überschritten werden. „Die vermeintlich schlechte Lösung ist für die Anwohner die bessere, weil es nur dann Lärmschutz gibt“, folgert Bodo Macho (FWG). Auch verlangsame der Kreisverkehr nördlich des Ortes das Tempo der Fahrzeuge, sagt Helge Gottschalk (SPD). Das reduziere den Lärm.
Auf Anregung des Groß-Karbener Ortsbeirates empfahl der Ausschuss dem Stadtparlament außerdem noch, die Anbindung der neuen Straße an die „alte“ Kreisstraße in Richtung Heldenbergen am Reiterhof Cost kleiner zu gestalten. Damit soll Schleichverkehr in die Heldenberger Straße verhindert werden. (den)