Frankfurt. Im Zweiten Weltkrieg bot die Glauburg in Nieder-Erlenbach der Anna-Schmidt-Schule eine rettende Zuflucht und auch, nachdem die Schule wieder an ihren ursprünglichen Standort in der Frankfurter Innenstadt zurückkehren konnte, wurde Nieder-Erlenbach beibehalten. Der Standort vergrößerte sich, nach und nach entstanden vier weitere Gebäude rund um die historische Glauburg.
Heute besuchen über 300 Schüler das private Gymnasium im Grünen, das sich aufgrund eines umfangreichen AG-Angebotes und einer verlässlichen Nachmittagsbetreuung bis mindestens 16 Uhr einer großen Beliebtheit erfreut. Das Einzige, was fehlt, ist eine Turnhalle.
„Wir hatten lange gehofft, dass in unserem Umfeld jemand die Initiative ergreift“, sagt der Verwaltungsdirektor der Privatschule, Marco Steinführer. „Nachdem wir diese Hoffnung aufgeben mussten, haben wir die Sache selbst in die Hand genommen. Auch vor dem Hintergrund, unser Nachmittagsangebot noch attraktiver gestalten zu können.“
Wenn es nach den Vorstellungen der Schule geht, soll mit den Bauarbeiten noch vor den Sommerferien begonnen werden. „Das Schulgelände in Nieder-Erlenbach stellt durch die denkmalgeschützte Glauburg, die Stadtmauer und den Burggraben im Hinblick auf eine weitere Bebauung eine gewisse Herausforderung dar, “, erklärt Marco Steinführer. Um möglichst wenig Freifläche zu verlieren, haben sich die Schulgremien für eine Lösung des Hanauer Architekturbüros Klaus Heim entschieden. Dabei wird die historische Glauburg das zentrale Element der neuen Campusstrategie sein.
Die Mensa aus den achtziger Jahren wird abgerissen und durch einen Gebäudekomplex aus Turnhalle, Mensa und zusätzlichen Klassenräumen ersetzt. „Die Mensa und vor allem die Küche bieten einige Optimierungsmöglichkeiten, darüber hinaus wollen wir die Anzahl der Sitzplätze und die Attraktivität erhöhen“, so Verwaltungsdirektor Marco Steinführer. Geplant sind derzeit mindestens eine Einfeldhalle, zwei Umkleidekabinen mit Duschen, ein Geräteraum und behindertengerechte Toiletten. Über der Mensa sollen noch drei weitere Klassenräume entstehen, die aufgrund der Rückkehr zu G9 dringend benötigt werden.
„Bereits im Sommer 2013 ist das Gymnasium in Nieder-Erlenbach zu G9 zurückgekehrt. Durch die Verlängerung der Schulzeit um ein Jahr werden perspektivisch mehr Klassenräume benötigt“, erklärt Schulleiterin Petra König. „Darüber hinaus möchten wir das AG- und Nachmittagsprogramm weiter ausbauen und zusätzliche Angebote entwickeln, die mit externen Partnern, z.B. Sportvereinen, durchgeführt werden.
Der Standort Nieder-Erlenbach bietet durch seine Lage und das besondere Flair ausgezeichnete Rahmenbedingungen in punkto ganzheitliche Bildung“, betont Petra König. Finanziert wird das Projekt zu 100 Prozent vom Schulverein Anna Schmidt e.V., die Inbetriebnahme wird voraussichtlich nach den Sommerferien 2015 möglich sein. (pr)