Seit 2005 bemüht sich die Kurt-Schumacher-Schule (KSS) in Karben um die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Nun wurde ihr der Titel verliehen. Sobald die Bauarbeiten am Schulgebäude beendet sind, wird ein großes Schild am Haupteingang zu sehen sein.
Karben. Acht Jahre lang hat sich die Schulsozialarbeit um Anette Kehrbaum mit der Schülervertretung (SV) der KSS darum bemüht, dass die Schule das Prädikat „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erhält. Nun konnte die frisch gewählte SV um Schulsprecher Nick Siegrist stolz den versammelten Klassensprechern das Schild präsentieren.
Zuvor hatten 70Prozent der Schüler mit ihrer Unterschrift dafür gestimmt, Teil dieses Projektes zu werden. „Dieses Schild ist keine Auszeichnung für bereits Geleistetes, sondern ein Versprechen an Gegenwart und Zukunft, an unserer Schule für Toleranz und Vielfalt zu sorgen“, ermahnt Nick Siegrist seine Mitschüler. Dank richtet er an seine Vorgängerin Maja Neidhardt, die maßgeblich daran gearbeitet habe, dass die KSS diese Auszeichnung verdient. Wenngleich sie selbst nicht an der Verleihung teilnehmen konnte, freut sie sich, dass endlich der Grundbaustein gelegt sei, um die Wichtigkeit von Verständnis und Toleranz gegenüber anderen Menschen, den Schülern Stück für Stück näher zu bringen.
Dass mit der Auszeichnung auch eine Verantwortung einhergeht, daran erinnert Schulsozialarbeiterin Kehrbaum: „Wir müssen immer wieder aufs Neue beweisen, dass wir diesen Titel verdient haben.“ Hartmut Polzer, Schirmherr des Projekts und Vorsitzender der Initiative „Stolpersteine in Karben“, glaubt fest ans Verantwortungsbewusstsein der Schüler: „Ich bin davon überzeugt, dass die Idee, sich gegen Rassismus zu erheben, nicht am Schultor enden wird, sondern in die Stadt hinausstrahlt.“ Doch für die neue SV ist es wichtig, nicht gegen etwas zu arbeiten, sondern ein positives Gefühl der Vielfalt und Toleranz zu leben. Das unterstützt Stadtrat Philipp von Leonhardi (CDU) und lobt, dass wesentliche Teile der zivilgesellschaftlichen Prozesse in der Stadt von der Schule getragen würden. Dies habe er auch im Konflikt mit dem rechtsextremen Infoladen in Groß-Karben gemerkt. Dass es diesbezüglich inzwischen ruhiger geworden sei, sei auch ein Verdienst der toleranten Stimmung an der KSS. So beschreibt Sanem Kleff, Leiterin der Bundeskoordination des Projektes in Berlin, in ihrem Brief an die Schule, dass es wichtig sei, Verantwortung zu übernehmen bevor sie in die Hand der falschen gerate. Deshalb will die neue SV schnell erste Projekte angehen. Ein Schulfest ist schon geplant.