Karben. Absichten und Erfolg der Verpackungsverordnung waren Thema beim Besuch von Wilhelm Dietzel, Hessischer Minister für Umwelt und Verbraucherschutz, in der Rapp’s Kelterei in Karben. Begleitet von den Landtagskandidaten Tobias Utter und Klaus Dietz, MdL, ließ sich Dietzel durch Geschäftsführer Klaus-Dieter Kneip über den Ablauf im Betrieb unterrichten.
Besonders angetan zeigte Dietzel sich von der Firmenphilosophie „Aus der Region für die Region“. Dies entspreche voll und ganz der hessischen Landwirtschaftspolitik, die darauf setze, qualitativ hochwertige Produkte möglichst nah beim Endverbraucher zu erzeugen.Wegen der schlechten Apfelernte stünden in diesem Jahr vermutlich nur 50 Prozent der sonstigen Apfelmenge zur Verarbeitung zur Verfügung. „Dies bedeutet auch Preissteigerungen“, kündigte Kneip an.
Rapp’s setzt nach Angaben des Geschäftsführers seine Produkte überwiegend in Mehrweggebinden ab. Harsche Kritik übte Kneip an der Verpackungsverordnung. Diese sei in ihrer Zielsetzung, den Einsatz von Mehrwegflaschen zu fördern, klar gescheitert. Statt dessen sei der Anteil an Einwegverpackungen kontinuierlich gestiegen. „Für viele kleine und mittelständische Betriebe hat dies das Aus bedeutet“, betonte Kneip. Rapp’s habe sich ebenso wie die Hassia-Unternehmensgruppe dank einer konsequenten und rechtzeitigen Umstellung auf Mehrweg-Kunststoffflaschen am Markt behauptet.
Utter wies auf die hessische Gesetzgebung hin, wonach Gesetze nach fünf Jahren auf ihre Praktikabilität und Notwendigkeit überprüft werden müssten. „Dies wäre auch für die Bundesgesetzgebung wünschenswert“, meinte er. Dietzel erinnerte an die vergebliche Initiative des Landes Hessen im Bundesrat zur Modifizierung der Verpackungsverordnung. „Wir wollten einen Mindestanteil an Mehrwegflaschen festlegen. “, erklärte der Minister. Dies sei von der Mehrheit der Länder abgelehnt worden. (pm)