Karben. Harmonisch verliefen die Vorstandswahlen des KSV Klein-Karben, ebenso wie ein Großteil der Mitgliederversammlung. Doch es sollte noch anders kommen. Nachdem die Vorstandswahlen überstanden und die bisherigen Vorstände – Jörg K. Wulf als Vorsitzender, Manfred Glebe als Vize sowie die Schatzmeisterin Kerstin Gottsleben – in ihren Ämtern bestätigt worden waren, erhob sich Alt-Bürgermeister Detlev Engel und kritisierte die Attacke des ehemaligen Fußballabteilungsleiters Peter Rübenach, die dieser eine Woche zuvor in der Mitgliederversammlung der Fußball-Abteilung gegenüber der Stadt geritten hatte (siehe Bericht auf dieser Seite).
Nach Ansicht Engels habe die Stadt Entgegenkommen für den Verein gezeigt. Äußerungen, wie sie Rübenach getätigt habe, erschwerten den Umgang miteinander. Nachdem der wiedergewählte Vorsitzende Wulf das Verhalten Rübenachs verurteilte, sich dann noch für dessen Angriffe im Namen des Vereins entschuldigte, war der Damm gebrochen. Sowohl Rübenach wie auch den stellvertretenden Abteilungsleiter Fußball, Alex Fuchs, hielt es nicht mehr auf ihren Sitzen. Mitglieder würden öffentlich diffamiert, ja vom Vorstand „vorgeführt“. Fuchs unterstützte Rübenach in seiner Kritik – vor allem gegenüber dem Vorstand. Die Abteilung Fußball habe in den vergangenen vier Jahren nur mit einer Art Krisenmanagement überleben können, denn sie habe in dieser Zeit auch die finanzielle Unterstützung des Vereins schmerzlich vermisst. Das wiederum war genau das richtige Stichwort für Wulf. „Die Schmerzen hatte ich. Denn bei mir hat vor zwei Jahren noch der Gerichtsvollzieher vor der Haustür gestanden, weil der Verein kurz vor der Insolvenz war.“
Der Vereinsvorstand habe in den vergangenen Jahren die Vereinsfinanzen wieder auf Vordermann bringen müssen. Die Verantwortung dafür liege beim Missmanagement in der Fußballabteilung. Da seien Scheinverträge abgeschlossen, Sozialversicherungsbeiträge nicht bezahlt und nicht nachvollziehbare Kosten verursacht worden, für die der Verein noch heute zahlen müsse.
Es folgte ein Schlagabtausch, den Peter Rübenach verbittet beendete: „Ich soll hier zum Prügelknaben gemacht werden“, schimpfte er und kündigte seinen Austritt aus dem Verein an. Eine derartige Auseinandersetzung sei unter vier Augen angebrachter gewesen, urteilten Anwesende. Wulf verteidigte sich, er sei von den Anschuldigungen Rübenachs auf der Fußballer-Versammlung überrascht worden. Dies sei öffentlich passiert – deshalb nehme er sich auch das Recht heraus, zu erwidern. (jwn)