Karben. Der Weg für die Videoüberwachung am Bahnhof Groß-Karben scheint frei zu sein. Die Koalition aus CDU, FW und FDP will dem Vorhaben am Freitag im Parlament ihren Segen geben.
CDU-Fraktionschef Mario Beck verkauft das als „Initiative der Union und ihrer Koalitionspartner“. Dabei haben die großen Parteien in Karben bei dem Thema teils mehrfach ihre Ansichten geändert. Zuletzt hatte die SPD das Vorhaben mit Prüfaufträgen auf die Agenda gesetzt.
Nach Bedenken des Hausjuristen im Rathaus wegen möglicher Probleme mit dem Datenschutz hatte Bürgermeister Guido Rahn (CDU) auf die Bremse getreten. Überzeugt worden sei er nun bei einem Vorort-Termin mit der Polizei, sagt Rahn. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, doch habe die Polizei zugesichert, das Videomaterial, das in die Bad Vilbeler Station sowie in die Sicherheitswache im Karbener Bahnhofsgebäude übertragen werde, nur einige Tage zu speichern.
Damit diene die Überwachung nicht nur der Abschreckung, sondern auch der Nachermittlung. Wie sinnvoll das sei, hätten die jüngsten Fälle von Übergriffen in U-Bahnstationen etwa in Berlin gezeigt, findet Rahn. „Die Anlage kann nicht alles verhindern, aber schnell die Täter dingfest machen.“
Zugleich solle die Überwachung mögliche Bösewichte abschrecken und damit auch den Vandalismus eindämmen – „präventiv, bevor etwas passiert“, erklärt Rahn. Den normalen Passanten helfe die Anlage daher ebenso: „Die Menschen werden sich sicherer fühlen“, schätzt CDU-Fraktionschef Beck.
Was auch geholfen habe dürfte: Statt bislang geplanter 60 000 Euro soll die Stadt nun nur noch 35 000 Euro für das Projekt in die Hand nehmen müssen. Diese Summe nennt Beck inzwischen. (den)