Der Magistrat hat der Bürokratie mehr Effizienz vorgeschrieben: Neuerdings werden Rechnungen alle elektronisch verwaltet, die neuen Kopierer aus einer Hand bringen dem Rathaus enorme Ersparnisse, und Stadtverordnete sollen sich künftig papierlos auf Sitzungen vorbereiten.
Karben. Es ist keine drei Jahre her, dass Urlaubsanträge, Rechnungen und Sitzungsvorlagen im Rathaus von Amt zu Amt wanderten. Oft habe niemand mehr gewusst, auf wessen Schreibtisch eine Unterlage gerade zur Abzeichnung liege, erzählt Bürgermeister Guido Rahn (CDU) bei einem Pressetermin im Rathaus. Ein Computerprogramm hat den Schnörkellauf der Akten nun beendet: „Zur Vorbereitung seiner Sitzungen erhält unser Magistrat heute kein einziges Blatt Papier mehr“, freut sich Rahn. „Wir sind wirklich auf dem Weg zum papierlosen Rathaus.“ Ob eine Rechnung an die Stadt dringend fällig, bezahlt oder schon versäumt worden ist, das überwacht inzwischen ebenfalls eine Software. Am Computer-Bildschirm des verantwortlichen Rathausmitarbeiters zeigt eine Ampel, was Sache ist. Das Programm hat rund 15 000 Euro gekostet, sich nach einem halben Jahr aber schon bezahlt gemacht.
Halbe Stelle gespart
Das Ende früherer Zettelwirtschaft bedeutet vor allem auch ein neues Zeiterfassungssystem. Einst beantragten Rathausangestellte ihren Urlaub auf einem Formular. Das legten sie ihrem Vorgesetzten zur Unterschrift auf den Schreibtisch. Mittlerweile läuft das elektronisch: Selbst die Frau am Empfang des Bürgerzentrums Karben weiß heute per Mausklick, ob ein bestimmter Kollege gerade da ist.
„Obwohl durch unsere Kitas der Aufwand eher zugenommen hat“, unterstreicht Rahn, „braucht unsere zentrale Personalverwaltung nur noch zweieinhalb statt drei Mitarbeiter.“ (ph)