Karben. Die Vorstandswahlen bei der Jahreshauptversammlung der Fußballer beim KSV Klein-Karben sind gescheitert. Es war der schon seit langem schwelende Streit zwischen dem Vorstand des Gesamtvereins KSV Klein-Karben und der Abteilung Fußball um die interne Aufteilung der Allgemeinkosten des Vereins, um den sich bei der Jahreshauptversammlung der Abteilung Fußball erneut alles drehte.
Der Konflikt ließ auch die Wahl des Abteilungsvorstandes platzen, weil aus Protest gegen den Gesamtvorstand keine Vorschläge für einen neuen Abteilungsvorstand abgegeben wurden. „Ich bettele nicht um Vorschläge. Wenn Sie keine Wahl haben wollen, dann bleibt der bisherige Vorstand der Abteilung Fußball eben kommissarisch im Amt“, ließ sich Vereinsvorsitzender Jörg K. Wulf als Versammlungsleiter auf keine weiteren Diskussionen ein.
Zuvor hatte der bisherige Abteilungsleiter Harald Wilke zwar auf drei Jahre mit sportlichen Erfolgen zurückblicken können, jedoch auch die „weniger schönen Erlebnisse abseits des sportlichen Geschehens“ angesprochen. Dazu gehöre auch die erst kürzlich vollzogene Absetzung des Kassenwarts Michael Schultz-Fademrecht durch den Vereinsvorstand. Sie geschah aufgrund unterschiedlicher Auffassungen zum Etat. Der Knackpunkt dabei sind die Sponsorengelder und Werbeeinnahmen, die zum größten Teil den Spielern der 1. Mannschaft, aber auch den Schiedsrichtern und Trainern zugutekommen. Ohne sie ist ein Spielbetrieb nach Aussage der Abteilungsleitung Fußball heute nicht mehr möglich. „Deshalb muss ein Umdenkungsprozess stattfinden, sonst wird es bald keinen KSV mehr geben“, forderte Wilke.
Wulf dagegen bestand für den Hauptvorstand und die übrigen Abteilungen auf Zahlung der „Allgemeinkosten“ aus den Jahren 2003 bis 2006 von 115 000 Euro. „Der Vorstand kann keinen Schuldenerlass veranlassen. Das kann nur die Mitgliederversammlung“, versuchte Wulf zu erklären. „Wenn das so weitergeht, sollte erwogen werden, sich mit dem Fußball vom KSV zu lösen“, schlug Protokollführer Raimo Biere vor. Doch der Protest der Versammlung zeigte, dass dies wohl keine Alternative ist. (jwn)