Karben. Wer mit dem Auto in Rendel unterwegs ist, dem ist der Zustand der alten Ortsdurchfahrt gut bekannt. Schlaglöcher und Risse, notdürftig geflickt und wieder aufgebrochen, prägen die Landesstraße in diesem Stadtteil. So wie oben sieht es auch unten aus: Die Kanäle und Wasserleitungen sind marode. Stadt und Land wollen diesen Zustand ändern. Während der nun gestarteten monatelangen Arbeiten müssen sich die Rendeler einschränken.
Die Landesstraße 3205 durchzieht weite Teile von Karben. Sie reicht vom Abzweig der B3 bei Kloppenheim durch Groß- und Klein-Karben bis durch Rendel, um dort wieder an die B 521 am Läusbäumchen anzuschließen. Schon lange Jahre entspricht die Straße nicht mehr modernen Anforderungen. Das hat man auch bei Hessen Mobil erkannt und geht nun seit Mitte vergangenen Jahres aktiv deren Sanierung an. Zunächst wurde die Landesstraße im Zuge der Ortsdurchfahrt Klein-Karben saniert. Mittlerweile ist sind die Arbeiten bis an die Gehspitze herangerückt. Dann geht es noch an den Abschnitt zwischen Ellernstraße und Ortsausgang.
Während die Verbindung zwischen Klein-Karben und Rendel bereits im Vorjahr saniert worden war, ist nun der Ortskern des kleinen Stadtteils dran. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) verriet den über 80 Anwesenden im Dorftreff nichts Neues, als er sagte, die Straße sei »in erbärmlichem Zustand«. So sei das zuerst auch in Klein-Karben gewesen. Dort sei die Straße mittlerweile in weiten Teilen saniert, »und sie ist gut geworden. So soll es bald auch in Rendel sein«, versprach das Stadtoberhaupt.
Zunächst berichtete der technische Leiter der Stadtwerke, Michael Quentin, was alles zu tun sein wird. So müssten in offener Bauweise 200 Meter Trinkwasserleitungen samt Hausanschlüssen erneuert werden. Zudem könnten kleinere Einzelschäden an der Kanalisation in geschlossener Bauweise repariert werden. Dazu rücke die Baufirma mit einem sogenannten Schlauchliner an, der unterirdisch in die alten Rohre neue hineinlege.Die Straße werde in weiten Teilen grundhaft saniert, also Frostschutz, Unterbau und Deckschichten erneuert, in anderen Abschnitten reiche die Erneuerung der Oberfläche. Zudem werde die Stadt die Gehwege pflastern.
UMLEITUNG OHNE SCHILD
Los ging es am Montag ab der Bäckerei Philippi bis zur Mittelgasse. Bis Mitte August sollen hier Wasserleitungen und Kanäle saniert werden. Ab Ferienbeginn weitet sich die Baustelle aus bis in die Dorfelder Straße. Der zweite Bauabschnitt läuft von Mitte August bis Oktober im Bereich Mittelgasse/Im Pfädchen, die Abschnitte drei und vier betreffen den Abschnitt bis zum Ortsausgang beziehungsweise den Buswendehammer. Ekkehart Böing, der stellvertretende Leiter des Fachdienstes Bauen und Verkehr, erläuterte danach die Umleitungen. Der überörtliche Verkehr nutze die schon wegen der Sanierung der Durchfahrt Klein-Karben eingerichtete weiträumige Umleitung. Innerorts werde eine »absichtlich nicht ausgeschilderte Umleitung« eingerichtet, die durch den Bornwiesenweg und den Taunusblick führe.
MÜLLABFUHR GESICHERT
Die Bürger hatten anschließend einige Nachfragen, etwa danach, wo die Autos parken, die sonst in der Dorfelder Straße stehen. Denn die Stadt wird dort beidseitig ein absolutes Halteverbot einrichten, weil die Linienbusse dort durch müssen. Dazu meinte Stadtpolizist Jörg Witzenberger, dass nichts anderes übrig bleibe, als in den Nebenstraßen zu parken. Die Frage nach der Müllabfuhr wurde zur Zufriedenheit aller beantwortet.
Die Arbeiter der Firma Eurovia, die die gesamten Arbeiten ausführen, werden die Tonnen zu Sammelplätzen bringen und wieder vor die Tür rollen. »Aber bitte schreiben Sie Ihre Hausnummer drauf«, riet Rahn.