Karben. An der geplanten Ansiedlung eines Segmüller-Möbelhauses im Bad Vilbeler Gewerbegebiet Quellenpark übte die Karbener SPD auf ihrer Jarheshauptversammlung massive Kritik.
„Die Ansiedlung von Segmüller ist kontraproduktiv, um unsere Wirtschaft zu fördern“, sagt SPD-Fraktionschef Thomas Görlich. Das Vorhaben bedrohe Fachhändler in ihrer Existenz. „In Karben haben wir nichts davon außer mehr Verkehr.“
Ein Möbelhaus dieser Größe widerspreche den Zielen der Regionalplanung grundlegend, sagt Karbens Stadtrat Jochen Schmitt (SPD). „Wir wollen nicht noch mehr Märkte auf der grünen Wiese, sondern unsere Innenstädte entwickeln.“ Deshalb müsse der Planungsverband das Vorhaben verhindern. Komme Segmüller, müssten die Verkehrswege in der Region ausgebaut werden, sagt SPD-Vizesprecher Harald Ruhl.
„Ich halte es für keinen guten Stil, unserer Nachbarstadt die ablehnende Haltung zu einem großen Investitionsprojekt via Pressemitteilung zu kommunizieren, offenbar ohne sich vorher hinreichend informiert zu haben“, kritisiert CDU-Fraktionschef Mario Beck die ablehnende Haltung der SPD zur Ansiedlung des Segmüller-Möbelmarkts. Er spielt damit auf die Befürchtung der SPD an, Segmüller mache außerhalb des Möbelsortiments mit anderen Produkten Karbener Unternehmen Konkurrenz. Diese Annahme gehe ins Leere, da der Planungsverband klargestellt habe, die Ansiedlung nur zu genehmigen, wenn sich Segmüller auf den Möbelverkauf konzentriere.
„Eine Blockadehaltung, wie sie die SPD einnimmt, ist mir völlig unverständlich. Die Schaffung von 500 bis 600 Arbeitsplätzen bei Segmüller nützt nicht nur Bad Vilbel, sondern der gesamten Region“, so Beck und ergänzt: „Wir gönnen unserer Nachbarstadt auch die daraus entstehenden Gewerbesteuereinnahmen. Schließlich fließt ein nicht unwesentlicher Teil davon in die Kassen des Wetteraukreises und damit auch an Karbener Schulen.“ (den/cwi)