Karben. Nichts für Musikpuristen war das Stück „Solfegietto“ mit den karibischen Klängen von Kongas, Pauke und Bongas. Dazu spielte die Musikschülerin Marie Heiland auf dem Saxophon und Stefan Strohauer saß am Piano. Doch das Publikum im Bürgerzentrum Karben war begeistert, als das siebenköpfige Jazz-Ensemble Gruppe „Rhythm-o-Mania“ loslegte und die Komposition des Bach-Sohnes Christian Philipp Emanuel mit prickelndem Temperament verfremdete. Für das Arrangement hatte Musikschullehrer Peter Koch gesorgt, der die Gruppe leitet.
Rhythm-o-Mania gehört zu den bekanntesten Instrumental-Ensembles der Musikschule Bad Vilbel und Karben und ist erst vor kurzem bei einem Jugendmusikfestivel in Budapest aufgetreten. Doch auch wer es lieber vokal liebt oder den Klang von Holzbläsern vorzieht, kam bei dem Ensemblekonzert der Musikschule auf seine Kosten. Sieben Bands und Chöre präsentierten sich unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ und zeigten, welches Potential in den Musikschülern steckt.
Dass Spaß am gemeinsamen Musizieren und Singen nicht altersabhängig ist, bewies die große Altersspanne. Die jüngsten der rund 80 Mitwirkenden waren zwischen zehn und zwölf Jahre, die ältesten hatten das siebte Lebensjahrzehnt schon überschritten. Mit „Komm sing doch mit uns“ begeisterte etwa der Musikschulchor „Rondo Antico“ und verbreitete ein ungemein schwungvolles Lebensgefühl. Der Sing- und Musizierkreis unter der Leitung von Angela Krämer-Galande richtet sich gezielt an ältere Menschen, die gerne singen möchten. Für einen „leicht abgedrehten“ Klang sorgte der Chor „Kookaboora“ aus 13 jugendlichen Sängerinnen, während das neu gegründete „Folk-Ensemble“ begleitet von Gitarre und Akkordeon rumänische und jiddische Volkslieder vortrug.
Als dann zum Schluss die Band „A Train Big Band“ aufspielte, zog der legendäre Big Band Sound in den Saal ein – und verführte das Publikum zu einem begeisterten Applaus.