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Geld für Pumpen – Stadt und Mainova starten Aktion zum Austausch von Umwälzpumpen

Die Stadt und der Energieversorger Mainova wollen Klimaschutz nun für die Bürger konkret umsetzbar machen: Sie unterbreiten das Angebot, Heizungspumpen zu modernisieren und damit Geld zu sparen.

Karben. Das Gerät ist unscheinbar, fällt im Heizungskeller überhaupt nicht weiter auf. „Viele wissen nicht einmal, dass es das gibt“, sagt Jürgen Weck, Vertriebsmanager bei der Frankfurter Mainova AG. Doch die Heizungspumpe ist Stromfresser Nummer eins jedes Wohnhauses: Sie verursacht doppelt so viel Kosten pro Jahr wie ein Kühlschrank, viermal so viel wie ein Fernseher.

Das Problem: „Alte“ Pumpen, oft schon welche, die gerade einmal sechs, sieben Jahre auf dem Rohr haben, arbeiten fortlaufend durch. „Moderne, intelligente Pumpen springen nur an, wenn Wärme gebraucht wird“, erklärt Constantin H. Alsheimer. In nur zwei bis zweieinhalb Jahren, wirbt der Mainova-Vorstandsvorsitzende, könne sich daher die Investition rentieren.

Die Mainova und die Stadt starten nun eine „Austausch-Aktion Heizungspumpe“. Kürzlich gaben Alsheimer und Bürgermeister Guido Rahn (CDU) dafür den Startschuss. „Das passt gut in unser Karbener Klimaschutzprogramm“, erklärt die für den Klimaschutz tätige, ehrenamtliche Stadträtin Tina Rodriguez (Grüne). „So können wir abstrakte Klimaschutzziele konkret auf die Bürger übertragen.“

Extra-Prämie

Ganz konkret bietet die Mainova an, Heizungspumpen in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Pauschalpreis von 399 Euro auszutauschen. Wer sich dafür interessiert, kann sich direkt an die Mainova oder die vier Karbener Heizungs- und Sanitärfirmen wenden. Besonders lohnenswert sei das Angebot für jene Hausbesitzer, die einen großen Heizkreislauf hätten, etwa mit umfangreicher Fußbodenheizung. Wer dagegen nur eine recht kleine Heizungsanlage habe, dem empfiehlt der Berater, ein Vergleichsangebot einzuholen.

Egal ob Mainova-Aktion oder Austausch auf eigene Faust: Derzeit gibt es vom Land Hessen 100 Euro Zuschuss für einen Pumpen-Austausch. An das Programm erinnert Werner Eicke-Hennig von der Hessischen Energiespar-Aktion. „Wer mitmachen will, sollte sich ranhalten“, rät er. „Das Geld für die Förderung ist voraussichtlich noch bis Ende des Jahres verfügbar.“ Das Land hat Geld für 10 000 neue Pumpen bereitgestellt, die Hälfte sei bereits weg. „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, sagt Eicke-Hennig.

Warum aber unterstützt ein Energieversorger eine Energiespar-Aktion, wo er doch eher mit dem Verbrauch von Energie Geld verdient? „Wir wollen unsere Kunden beraten und setzen darauf, dass Energiekunden nachhaltig bei uns bleiben“, erläutert Mainova-Chef Alsheimer. In den vergangenen Jahren hätten sich die Geschäftsmodelle vieler regionaler Energieversorger angesichts des verschärften Wettbewerbs dorthin entwickelt.

Für die Privatleute ist die Aktion nach Einschätzung von Mainova-Vertriebsmanager Weck sehr lohnenswert: 180 Euro Stromkosten pro Jahr könne man pro Pumpe einsparen, mit ihr 80 bis 90 Prozent des Stromverbrauchs reduzieren. An der Technik anzusetzen lohne daher im ersten Schritt zunächst eher, als ein Haus aufwändig zu energiesanieren, sagt Vorstandschef Alsheimer. Welche Möglichkeiten sich beim Dämmen von Fassaden bieten, zeigt eine Ausstellung der Energiespar-Aktion, die bis 11. Oktober zu den Rathaus-Öffnungszeiten im Foyer des Bürgerzentrums zu sehen ist.

100 bis 150 Pumpen hofft die Mainova binnen vier bis fünf Wochen in Karben auszutauschen, sagt Weck. Möglich sei der Austausch auch während der Heizperiode. 3000 Haushalte lädt der Energieversorger zu einem Info-Abend ein. Warum so viel Aktivität in Karben? „Die Resonanz ist hier außerordentlich groß“, erklärt Constantin H. Alsheimer. (den)