Karben. Schweigend entzünden die Besucher in der katholischen Sankt Bonifatius-Kirche in Klein-Karben Kerzen, verbunden mit Fürbitten, in denen sie sich für weltweite Opfer von Krieg, Gewalt und Willkür einsetzen. „Wir gedenken der Flüchtlinge, die bei ihrer Flucht ums Leben gekommen sind und beten für Jene, die den Weg in ein besseres Leben noch schaffen wollen“, sagt Jetty Sabandar bei der Begrüßung zur Interreligiösen Andacht. Der Ausländerbeirat und der Deutsch-Ausländische Freundschaftskreis (DAF) haben dazu für den Tag des Flüchtlings eingeladen.
Mehr als 70 Vertreter und Mitglieder verschiedener Religionsgemeinschaften sind in die katholische Sankt Bonifatius-Kirche nach Klein-Karben gekommen, um gemeinsam den weltweiten Opfern von Vertreibung zu gedenken.
„Gott, du begegnest uns in der Unterschiedlichkeit der Menschen als der Eine“, sagt Pfarrer Bernd Schirmer von der Sankt-Bonifatius-Gemeinde. „Lass’ dein Licht leuchten all Jenen, die Opfer sind von Willkür und Gewalt“, ergänzt Pfarrer Konrad Schulz von der evangelischen Kirchengemeinde in Rendel.
Er gedenkt der Menschen in Afghanistan und Pakistan, „die in Unfreiheit leben müssen. Und brich’ die Mauer ab zwischen Israelis und Palästinensern“, ruft er Gott zu. In seine Fürbitten schließt er die Opfer der Tsunamis ein. „Sie sind Opfer geworden, unabhängig vom Glauben, dem sie angehören.“
„Allah leitet zum Licht“, betet Mustafa Eren, Imam der Moschee in Groß-Karben, erst auf Arabisch, dann auf Deutsch. Irandocht Enayati von der Bahá’í-, Hafiz Mubarak Ahmad und Mohammad Habis von der Ahmadiyya-Gemeinde sowie Vertreterinnen der syrisch-orthodoxen Kirche aus Bad Vilbel singen und beten in persischer, arabischer und aramäischer Sprache.
Die Zeremonie wird von Margarete Rauscher und Jutta Claar mit leisen Tönen an Gitarre und Hackbrett begleitet. „Das Hackbrett wird außer in Afrika auf der ganzen Welt als Musikinstrument verwendet“, sagt Claar. „Daher passt es gut zum heutigen Tag.“ Zum Abschluss singen alle das Lied „Einsam bist du klein, aber gemeinsam werden wir der Anwalt des Lebendigen sein“. (kre)