Zum ersten Mal wird Karben zum Austragungsort für ein hochrangiges Turnier aus dem Bereich Golfsport. Gastgeber ist die Driving Range von Landwirtsfamilie Gauterin in Petterweil.
Karben. Bei diesem Turnier messen sich Sportler in einer noch jungen Unterdisziplin des Golf-Sportes. Die besten so genannten Langschläger aus ganz Europa treten an, in Englisch „Longhitter“.
„Es geht dabei um den längsten Schlag“, erklärt Albrecht Gauterin junior. Seine Familie betreibt direkt hinter dem Bauernhof die Driving Range Karben, also einen Abschlagplatz für Golfer. Dabei geht es darum, den Abschlag zu üben und zu perfektionieren.
Ein solches Ziel haben die Langschläger nicht, sondern: „Sie wollen möglichst viele Meter machen“, weiß Gauterin. In der Weltrangliste der weitesten Schläge stehen zwar immer noch klassische Golfer wie etwa Tiger Woods. Doch die Longhitter sind jung, der Sport wachse gerade heran. „Hierzulande ist das eine Randsportart“, erläutert Albrecht Gauterin. In den Vereinigten Staaten aber sei das Langschlagen weit verbreitet.
So weit es geht
In Deutschland ist die Sportart so neu, dass zum ersten Mal ein Teil der Turnierkette der Europameisterschaften hier ausgetragen wird. Die Meisterschaft selbst besteht ohnehin erst im dritten Jahr. Warum ausgerechnet in Karben, in Petterweil, bei Gauterins? „Da sind wir schon stolz drauf“, räumt Albrechts Mutter Gija Gauterin ein. Die Karbener Anlage habe sich gegen Turnierorte wie München oder Hamburg durchgesetzt. „Die zentrale Lage Frankfurts mit dem Flughafen hat den Ausschlag gegeben“, weiß die Hausherrin.
Auf der Driving Range Karben seien die Voraussetzungen zudem ideal. Mit ihren 300 Meter langen Schlagbahnen und 5,5 Hektar Fläche sei die Anlage wohl die größte in Hessen, schätzt Gauterin junior. Wahrscheinlich werde man die Longhitter außerdem quer spielen lassen, was noch weitere Schlaglängen ermögliche. „Denn mit 300 Metern kann das knapp werden.“
Die Karbener hoffen nun, dass das Publikum ordentlich strömt, damit auch eine tolle Turnieratmosphäre entsteht. Der Sport sei überaus sehenswert, findet Albrecht Gauterin. Sechs Schläge wird jeder der Spieler machen. „Dabei kommt es nicht nur auf die Länge an, sondern auch auf das Zielen“, erklärt er. Und nur der beste Schlag zählt am Ende.
Gut erreichbar
In Karben spielen die Longhitter um 3000 Euro Preisgeld. Nur die absolute Weltelite dieser Sportart könne von ihrem Sport leben, räumt Gauterin ein. Allerdings hat die sich auch angesagt – und der Petterweiler ist schon hochgespannt darauf, den Briten Joe Miller kennen zu lernen, den Titelverteidiger. Auch spielt in der Weltspitze Alexander Lange aus Köppern – er ist damit in Karben der Lokalmatador.
Nach dem Turnier in diesem Jahr wird die EM der Longhitter nächstes Jahr erneut nach Karben kommen.
Gauterins haben sich die Rechte auf zwei Jahre gesichert. „Wir wollen das Turnier dauerhaft hier halten“, sagt Gija Gauterin. (den)
Die Europameisterschaft der Langschläger macht am Freitag und Samstag, 23. und 24. Mai in Karben Station. Hauptturniertag ist der Samstag, 24. Mai. Von 10 bis etwa 17 Uhr läuft das Turnier auf der Driving Range, Eckhardsgraben 7-9, nahe Petterweil. Dazu gibt es fürs Publikum Livemusik und ein großes Fest. Der Eintritt ist frei.