Karben. Eltern, die außerhalb Karbens wohnen, aber in Karben arbeiten, sollen zukünftig die Möglichkeit haben, ihre Kinder tagsüber in Betreuungseinrichtungen der Stadt unterzubringen. Nach dem Antrag der SPD sollte eigentlich nur Gewerbetreibenden in Karben die Möglichkeit eingeräumt werden, Kindergartenplätze längerfristig für die Jüngsten ihrer auswärtig wohnenden Mitarbeiter zu buchen.
Da es mittlerweile ein Überangebot an Kita-Plätzen in der Stadt gebe, sollte die Stadt diese Möglichkeit anbieten. Dieser Antrag wurde auf Anregung von Bürgermeister Guido Rahn (CDU) auf der Sitzung des Stadtparlaments jedoch dahingehend abgeändert, dass dieses Angebot nur dann abgegeben werden sollte, wenn genügend freie Plätze zur Verfügung ständen.
Rahn dazu: „Denn grundsätzlich haben die Eltern unserer Stadt Vorrang. Erst wenn dieser Bedarf abgedeckt ist, können wir die restlichen freien Plätze auswärtigen Eltern anbieten“, argumentierte der Bürgermeister. Um flexibel zu bleiben, sollte der Vertrag nicht langfristig, sondern jeweils einjährig abgeschlossen werden.
Im Übrigen würde dieses Angebot mittlerweile nicht nur von Gewerbebetrieben bei ihrer Standortwahl berücksichtigt, sondern entwickle sich auch zunehmend zu einer Einnahmequelle für die Stadt. Andere Städte würden nämlich schon seit längerem die Betreuungskosten auswärtiger Kinder den Kommunen, in denen die Eltern ihren Wohnsitz haben, in Rechnung stellen.
Karben müsste deswegen jährlich rund 150 000 Euro an andere Kommunen abführen, nur weil bei ihnen Karbener Kinder betreut würden. Der Antrag wurde unter der Maßgabe einstimmig angenommen, dass der Magistrat nach einem Jahr einen Erfahrungsbericht abgeben sollte. (jwn)