Karben. Gerade erst im vergangenen Jahr feierten sie ihr 50-jähriges Vereinsjubiläum, doch nun kommen harte Zeiten auf den 1. FC Rendel zu. Bei der Jahreshauptversammlung kürzlich wurde kein Kassenwart gewählt – niemand wollte den Posten übernehmen.
Dieses Problem war Schriftführerin Silke Noll schon im Vorhinein klar: „Das wird eine turbulente Wahl.“ Erwartungsgemäß schied Manfred Kaufmann nach neun Jahren aus dem Amt des Vorsitzenden. Michael Luderer (46) wird von nun an den Fußballclub mit fast 350 Mitgliedern führen. Als zweiter Vorsitzender wurde Oliver Römer bestätigt und auch Silke Noll wird weiter das Amt der Schriftführerin bekleiden.
Wäre da nicht das Problem mit dem Kassenwart. Aus beruflichen und privaten Gründen legte Uwe Kubenke den Posten nieder – erklärte sich aber bereit, einen Nachfolger in das Amt einzuführen.
Lang anhaltendes Schweigen der Mitglieder prägte die Stimmung des Abends. Selbst nach mehrfachen Aufforderungen des alten und auch neuen Vorstandes erklärte sich niemand bereit, das für den Verein so wichtige Amt des Kassenwarts zu übernehmen.
Wie geht es nun weiter beim FC Rendel? Silke Noll erklärt: „In vier Wochen werden wir uns wieder treffen und noch einmal versuchen, einen Kassenwart zu wählen.“ Misslinge dies, stehe der Verein ohne einen kompletten geschäftsführenden Vorstand da. Das müsse dem Amtsgericht gemeldet werden. „Dann bekommen wir einen Kassenwart vom Gericht gestellt, den wir bezahlen müssen“, erklärt Silke Noll. „Nach einer gewissen Zeit kommt es im schlimmsten Fall zur Auflösung des Vereins.“
Doch dies ist nicht das einzige Problem des Fußballclubs. Auch zu wenig Platz für Spiele und Trainings auf dem Fußballplatz macht dem Verein zu schaffen (wir berichteten). „Wir fühlen uns von der Stadt Karben im Stich gelassen“, erklärt der scheidende Vorsitzende Manfred Kaufmann. Er zitiert einen Brief der Stadt, aus dem ersichtlich wurde, dass die Rendeler weiterhin mit rund 165 Kindern auf einem einzigen Platz trainieren müssen. Auch der neue Vorsitzende Michael Luderer, selbst Vater zweier Fußballer, kann diese Situation nicht akzeptieren. „In den Wintermonaten können unsere Kinder nicht trainieren. Doch auch Positives meldet der FC: einen massiven Mitgliederzuwachs, und die erste Mannschaft plant den Aufstieg in die Kreisliga A. (sdr)