Karben. Ein Baugebiet jagt das nächste. Kaum entstehen im Sohlweg II in Burg-Gräfenrode die Häuser, geht es in Groß-Karben weiter. Im Baugebiet „Kalkofen“ dreht sich nun ein erster Kran.
„Diese Woche geht es richtig los dort“, sagt Erster Stadtrat Otmar Stein. Bagger heben eine Baugrube aus. Bauherr ist die Stadt über die städtische Wohnungsbaugesellschaft (Wobau). Sie baut zwei Mehrfamilienhäuser.
Beim unteren der beiden Gebäude soll der Rohbau im November stehen, danach das Dach folgen. „Das geht ganz zügig“, freut sich der Stadtrat. Mit sechs Millionen Euro ist es das größte Investment, das die städtische GmbH je stemmte. Mit den beiden Mehrfamilienhäusern hat die Stadt allerdings ganz Unterschiedliches vor.
Im unteren sollen 18 Eigentumswohnungen, 62 bis 104 Quadratmeter groß, verkauft werden, während die Kommune das obere Gebäude behalten und die dortigen 18 Wohnungen vermieten will. 8,50 bis neun Euro als Kaltmiete je Quadratmeter setzt sie an. Etwas günstiger wird das Wohnen hier auch deshalb, weil das Haus keine Tiefgarage erhält. Stattdessen parken die Autos oberirdisch, wodurch es weniger Grün drumherum gibt,
Das Ungewöhnliche an den beiden Bauten: Sie werden bereits errichtet, bevor das Neubaugebiet überhaupt erschlossen ist. Ja, die Arbeiten dafür haben noch nicht einmal begonnen. „Die Erschließung ist über den Waldhohlweg bereits vorhanden“, erklärt Stadtrat Stein. Nur deshalb ist der vorzeitige Baustart möglich.
Zwei weitere Mehrfamilienhäuser den Waldhohlweg hinauf baut die Baufirma Kleespies aus Jossgrund. Diese beiden erhalten Tiefgaragen. Alles in allem sollen so 75 neue Wohnungen entstehen. Die Gebäude werden drei Stockwerke hoch – plus eines zurückversetzen vierten Stockwerks für Penthouse-Wohnungen.
Die Erschließung des Baugebiets soll diesen Winter beginnen. Dafür muss der Hauptkanal unter Heldenberger Straße und Am Park vergrößert werden. Dafür muss die Ortsdurchfahrt voll gesperrt werden. Deshalb muss vor Baubeginn erst die Nordumgehung als Umleitungsroute in Betrieb gehen. (den)