Ob in Informatik, Chemie oder Biologie: Die Jury beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ staunte über manchen Erfindungsgeist. Die Jungen und Mädchen der Kurt-Schumacher-Schule landeten allesamt auf dem Siegerpodest.
Karben. Lutz Kremer tüftelt gerne – mit Sinn und Verstand. Der junge Karbener hat beim 53. Jugend-forscht-Regionalwettbewerb Hessen-Süd ein Gespür für Robotik und Fragen der Zukunft bewiesen. Die Fachjury im Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung in Darmstadt war beeindruckt.
Der Nachwuchswissenschaftler von der Kurt-Schumacher-Schule entwickelte ein komplexes Framework, mit dessen Hilfe man Graphen zur Steuerung und Optimierung von Prozessen nutzbar macht.
Farbenspiel der Pflanzen
Das von ihm erdachte System kann zukünftig zur Effizienzsteigerung diverser wirtschaftlicher Prozesse – unter anderem zur Planung von Verkehrsströmen in der Warenlogistik sowie zur zielgerichteten Steuerung autonomer Robotersysteme verwendet werden. Er ergatterte den dritten Preis.
Im Fachgebiet Chemie gelang es Kitti Kovács, Jessica Tantak und Ilias Bouhlou im Rahmen einer breit angelegten Experimentalstudie aus einer Vielzahl an Blütenpflanzen Blütenfarbstoffe der Stoffklasse der Anthocyane zu ermitteln, die ihre Farbe unter Zugabe einer Säure in Pink und bei Lauge in Violett oder Gelb verändern. Das Trio beeindruckte zudem mit einer experimentellen Vorführung, so dass sie für ihre Forschungsergebnisse über frei zugängliche und kostengünstige pH-Indikatoren aus Blütenfarbstoffen ebenfalls mit einem dritten Platz geehrt wurden.
Besseres Wachstum
Im Fachgebiet Biologie begeisterten Van Anh Ngyen, Melisa Kütük und Susanne Hajjo mit ihrem Projekt „Pektin: Ein Wundermittel für Pflanzen?“. Im Fokus steht dabei das Zuckerpolymer Pektin, welches etwa in Orangen vorkommt. Anhand experimenteller Daten konnten die Schülerinnen zeigen, dass sich Pektin im Boden positiv auf das Wachstum auswirkt und somit zur Effizienzsteigerung in der Zucht im Rahmen einer ökologischen Landwirtschaft beitragen könnte. Für ihre Präsentation kürte die Fachjury Van Anh Ngyen, Melisa Kütük und Susanne Hajjo mit einem herausragenden ersten Preis. Somit dürfen die jungen Wissenschaftlerinnen im April am Landeswettbewerb teilnehmen und ergatterten einen Platz in einem Talent-School Workshop der Fraunhofer-Gesellschaft. „Ich freue mich für alle Teilnehmenden und möchte Ihnen zu Ihren exzellenten Leistungen gratulieren“, sagte Lehrer Dr. Ronald Frohnapfel, der die Kurt-Schumacher-Schüler in den Fachgebieten Chemie und Biologie unterstützte.
Er selbst wurde für sein außergewöhnliches Engagement mit dem Stiftungspreis der Heinz- und- Gisela-Friedrichs-Stiftung ausgezeichnet. „Ich bin sehr stolz auf unsere siegreichen KSS-Schülerinnen und -Schüler und gratuliere allen Beteiligten ganz herzlich zu ihrem großen Erfolg“, bedankte sich Schulleiterin Ursula Hebel-Zipper, die eigens zu der Preisverleihung mit nach Darmstadt gereist war, für das Engagement ihrer Truppe. (zlp)