Karben. „Eine Stunde liegen zwischen mir und dem Hering“, verkündet CDU-Parteivorsitzender Guido Rahn launig und verspricht, dass die Reden kurz sein werden. Der Stadtverband Karben der CDU hat zum „politischen“ Heringsessen am Aschermittwoch eingeladen und gut 100 Mitglieder und Freunde sitzen an den Tischen im Saalbau Schuldt in Klein-Karben.
Als Gastredner ist Parteifreund Thomas Stöhr, CDU-Bürgermeister von Bad Vilbel, geladen. Zu den Gästen mit Appetit auf Hering gehören auch die Koalitionspartner im Stadtparlament – Oliver Feyl von der FDP und Michael Ottens von der FWG.
Herzlich wird Alfons Bachmann begrüßt, der Ehrenvorsitzende der CDU, der in wenigen Wochen seinen 90. Geburtstag feiern wird. Für ihn ist es das 40. Heringsessen. Daran erinnert Bachmann in einer kurzen Ansprache.
Die Stimmung im Saal ist gut, an den Tischen wird geplaudert und die Gespräche verstummen erst, als Rahn das Wort ergreift. Er stimmt auf das Hauptthema der kommenden Monate ein: die Bürgermeisterwahl. „Wir haben dieses Jahr eine wirklich gute Chance, das Stadtoberhaupt zu stellen.“
Für die Koalition aus CDU, FWG und FDP werde das eine große Erleichterung sein, denn im Stadtparlament laufe wegen des rot-grünen Magistrates Vieles ins Leere. Beifall flammt auf, als Rahn die „Rote Karte“ für Bürgermeister Roland Schulz (SPD) ankündigt. Es sei höchste Zeit, Schluss zu machen mit der Schuldenpolitik und dem Chaos in der Stadtverwaltung. Wie könne es angehen, dass sich der Magistrat und die Stadtverordneten wochenlang mit dem Fällen eines Baumes beschäftigen müssten.
Dann ist Thomas Stöhr an der Reihe. Etwas angeschlagen sieht er aus, als er aufs Podium steigt. Vermutlich ist er heilfroh, dass die Narrenzeit vorbei ist. Den Schlüssel fürs Rathaus hat er sich erst in den frühen Morgenstunden zurück erobert. Seine Bilanz ist kurz: „Wir haben die Stadtpolitik vorangebracht“, sagt er und sieht SPD und Grüne wechselweise als Blockierer oder Trittbrettfahrer. (ado)