Gemütliche Geschäftigkeit herrscht rund um und im Bürgerzentrum am Wochenende. Je später der Nachmittag, desto zahlreicher die Besucher. Nach zwei Jahren hat der Karbener Gewerbeverein wieder zu der Leistungsschau des heimischen Gewerbes eingeladen.
Karben. Eine erfolgreiche Gewerbeschau wünscht Mike Barowski, Vorsitzender des Gewerbevereins Karben, den Ausstellern zur Eröffnung, und empfiehlt „freundliche Gesichter“ zu machen und alle Fragen zu beantworten. Mut und Engagement attestiert Bürgermeister Guido Rahn (CDU) den Ausstellern, die an der Gewerbeschau zusätzlich zu ihrer Arbeit teilnehmen.
Vor einem Rundgang an den Messeständen ergreift Guido Rahn die Gelegenheit zu einem sportlichen Einsatz und versucht sich als Korbwerfer. Aus geringerer Entfernung als auf dem Basketballplatz können die Besucher an der aufblasbaren Korbanlage der Frankfurter Skyliners ihr Geschick mit dem Basketball versuchen. In einem Wettbewerb werden je Messetag die besten Korbwerfer ermittelt, die in einer Minute die meisten Körbe erzielen. Den Beginn machen Guido Rahn und Stadtrat Sebastian Wollny. Am Ende steht es fünf gegen sieben Treffer. Da hatte Wollny als geübter Basketballer beim TVO die Nase leicht vorn.
Im Laufe des Nachmittags kommt Betriebsamkeit in die Messehalle. „Für die Halle des Bürgerzentrums hatten wir eine Warteliste“, bemerkt Reisekauffrau Angelika Fleck-Clauss, die für den Gewerbeverein die Organisation der Gewerbeschauen innehat. Einen Grund dafür sieht sie in dem unbeständigen Wetter. Die letzte Gewerbeschau habe unter reichlich Regen gelitten. Aus diesem Grunde ist Walter Fuchs dieses Mal mit einem Messestand im Saal dabei. Der Fliesenspezialist für Bad und Terrasse legt dieses Jahr den Schwerpunkt auf Sanitäreinrichtung. Seine Motivation an der Messe teilzunehmen: „Es geht darum, sich zu zeigen und ansprechbar zu sein“, erklärt Fuchs.
Auf dem Rathausplatz haben Autohändler ihre aktuellen Fahrzeugklassen aufgebaut und die Leute flanieren von einem Wagen zum anderen. In zwei Reihen hat Dietz Automobile Fahrzeuge von Ford und Seat ausgestellt. Verkäufer Klaus Waldeck ist ganz zufrieden. Noch vor Messestart seien zahlreiche Leute gekommen, dass sie mit dem Aufbau in Verzug gerieten, erzählt er.
In Schüben kommen die Menschen vorbei. Eben ist gar nichts los und im nächsten Moment schauen über ein Dutzend Personen vorbei, drehen eine Runde um ein Fahrzeug und setzen sich hinein. „Kann ich ein Prospekt mitnehmen“, fragt ein Herr, der sich für einen Seat Ateca interessiert. Keiner kaufe mal eben so einen Wagen auf solch einer Ausstellung. Aber einige der Leute, die sich an der Gewerbeschau umschauen, weiß Waldeck aus Erfahrung, werden in einigen Wochen ins Autohaus kommen.
Auch für Bärbel Reinhardt vom Sportstudio „carpe diem“ geht es darum, „Gesicht zu zeigen“. „Die Leute persönlich ansprechen, ihnen erklären, was wir machen, dann sinkt die Hemmschwelle für einen Besuch in Studio“, weiß die langjährige Geschäftsführerin. Auch Annette Jost von der technischen Hochschle Mittelhessen geht es darum, dass „wir unseren neuen Campus Bad Vilbel vor Ort bekanntmachen“ und das duale StudiumPlus.
Überall an den Messeständen sind die Firmenvertreter mit Besuchern im Gespräch, es herrscht eine betriebsame Gemütlichkeit. Zum ersten Mal dabei ist Augenoptikermeisterin Rudgild Saul und sie ist zufrieden: „Der Samstag war schon gut, aber am Sonntag war gefühlt doppelt so großer Betrieb“. Präsentiert hat sie eine Besonderheit: eine Brillenserie mit der kompletten Kollektion an Wechselbügeln. Fast 1000 Modelle hat sie an ihrem Stand ausgebreitet und stieß damit auf Interesse. „Wir wurden gut frequentiert“, so Rudgild Saul und freut sich schon auf die nächsten Tage, denn „es haben sich einige Leute zum Sehtest angesagt.“
Im Gartenbereich des Bürgerzentrums haben viele Vereine einen Stand, bieten Informationen, Gegrilltes, Kaffee, Kuchen und Getränke an. An Tischen sitzen zahlreiche Besucher und genießen das Essen und das Zusammensein. Rewe Fuchs hat einen kleinen Hügel mit Astern, Orchideen und Erika in einen blühenden Garten verwandelt und zieht damit zahlreiche Kunden an.
Am Eingang zum Rathausplatz bildet sich eine lange Schlange an einem Zeltstand, um einen der letzten freien Plätze für einen Rundflug mit dem Hubschrauber über Karben zu ergattern. Auf der Wiesenfläche zwischen City Center und Selzerbrunnencenter startet der Pilot Alwin Vollmer aus Karben – eine Attraktion des Gewerbevereins anlässlich der Gewerbeschau – den Hubschrauber zu zirka sechsminütigen Rundflügen über Karben.
„Natürlich möchten die meisten Fluggäste über das eigene Haus fliegen und fotografieren“, sagt Vollmer. Das Haus zu erkennen sei aber aus rund 600 Metern Flughöhe gar nicht so einfach, meint er. Gelungen ist das aber beispielsweise Wilfried Schäfer aus Klein-Karben. Er flog zusammen mit Ehefrau Monika und den Groß-Kärbern Michael und Ilona Just – für alle war es das erste Mal in einem Hubschrauber. „Sehr schön“, „fantastisch“ schwärmten alle nach dem Flug vor Begeisterung und mit strahlendem Gesicht. „Viel zu kurz“, bedauert Monika Schäfer.