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Blaumann statt Badehose

Seit einigen Tagen ist das Schwimmbecken im Karbener Hallenfreizeitbad ohne Wasser. Zuerst werden die Silikonfugen herausgetrennt. Fotos: Jürgen W- Niehoff
Seit einigen Tagen ist das Schwimmbecken im Karbener Hallenfreizeitbad ohne Wasser. Zuerst werden die Silikonfugen herausgetrennt. Fotos: Jürgen W- Niehoff

Karben. Das Karbener Hallenfreizeitbad wird gründlich gereinigt. Es stehen Revisionsarbeiten an. Das Bad bleibt bis zum Dienstag, 2. Mai, geschlossen. Die Sauna ist ab Mittwoch, 19. April, wieder geöffnet.
»Normalerweise reinigen wir alle zwei bis drei Jahre«, sagt Carolin Beck. »Die letzte Grundreinigung war 2018«, erklärt die Betriebsleiterin des Hallenfreizeitbades. Die vorerst letzten Gäste vom Reha-Schwimmkurs haben das Bad am späten Freitagabend verlassen. Kurz darauf wurden bereits die Leitungen zum Ablassen der rund 450 Kubikmeter Wasser aus den beiden Becken, dem großen und dem kleinen Kinderbecken geöffnet. Zwei Tage hat das gedauert. Denn das Wasser darf nicht auf einmal abfließen, weil ansonsten der entstehende Sog die Fliesen von den Beckenwänden reißen würde.
Nackenduschen
müssen weichen

Seit Montagmorgen der Vorwoche tummeln sich nun die Handwerker im Becken und Bad. 17 Firmen sind involviert. Neben der Grundreinigung sind auch einige Umbaumaßnahmen nötig. Vorbei ist die Zeit beispielsweise für die drei Nackenduschen am Randes des großen Beckens. Sie werden, weil Energie gespart werden muss, abgebaut. Jährlich habe der Betrieb dieser Wellness-Geräte rund 10 000Euro Stromkosten verursacht. Überflüssig werden durch den Abbau die drei Ansaugvorrichtungen auf der Kopfseite des großen Beckens. Von hieraus floss das Wasser in Richtung Nackenduschen.
»Neben der Energieeinsparung gab es aber noch einen Grund für den Abbau. Wir haben nun wieder Platz für die beiden Startblöcke«, erklärt Beck. Die Startblöcke benötigen eine Wassertiefe von mindestens 1,80 Meter und die ist nur dort gegeben, wo die bisherigen Ansaugöffnungen für die Pumpen montiert waren. »Die Startblöcke wiederum sind nötig, um das Schwimmabzeichens in Bronze, das dem Freischwimmer entspricht, zu erlangen. Dafür ist ein Sprung vom Ein-Meter-Brett oder von einem Startblock vorgeschrieben«, sagt Beck. Bisher mussten die Kinder und Jugendlichen zur Ablegung dieses Schwimmabzeichen in andere Bäder ausweichen.
Während sie das erklärt, sind ihre Kolleginnen und Kollegen damit beschäftigt die Silikonfugen am Beckenboden rauszukratzen. Das sei Teil der gründlichen Sanierung. Alle Silikonfugen im ganzen Bad werden entfernt und anschließend neu aufgetragen. Generalüberholt und gereinigt werden auch die Wasserfilter. Das sei erforderlich trotz der üblichen zwei Reinigungen pro Woche. »Pro Badegast sollen 30 Liter Wasser gereinigt werden. Die Pumpen und Filter sorgen dafür, dass etwa alle zwei Stunden sich frisches Wasser in den Becken befindet«, erklärt Beck.
LED-Leuchten
für die Sauna

Auch in der Sauna sind einige Reparaturen notwendig. Es werden neue Holzdecken eingezogen, die Türzargen überprüft und der Dampferzeuger generalüberholt. Die in die Jahre gekommenen alten Lampen werden durch LED-Leuchten ausgetauscht.
Die komplette Technik des Bades werde kontrolliert und Verschlissenes erneuert. Mit gutem Grund werde das alles in den Ferien erledigt. »Weil die Aufrechterhaltung gerade des Schulsports für uns unheimlich wichtig ist. Und weil in den Ferien sowieso viele Menschen in den Urlaub fahren«, erklärt Bürgermeister Guido Rahn. Die letzte größere Revision sei 2018 erfolgt. Davor war Das 1981 erbaute Hallenbad war von 2012 bis 2014 wegen Umbaus ganz geschlossen gewesen. »Die vorübergehende Schließung ist zwar ärgerlich, sie verhindert, das wir das Bad irgendwann wegen einem Revisionsstau länger schließen müssen«, sagt Beck.
»Wir versuchen schon die Einschränkungen auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Da aber Schwimm-, Sauna- und Medizinische Bäder hohe Anforderungen an die Hygiene stellen, müssen auch wir die Regeln einhalten«, sagt Rahn. 45 000 Euro werden die Reinigungs- und Überholungsarbeiten kosten. 5000 Euro weniger als veranschlagt.
Bis zum 18. April sollen die Arbeiten laufen. Dann folgt Großreinemachen mit allen zehn Mitarbeiter des Bades. Erst danach kann wieder Wasser in die Becken laufen. Vorgeschrieben sind zehn Ruhetage, anschließend wird das Wasser auf Legionellen getestet. Sollte das ohne Beanstandungen ausfallen, öffnete das Hallenfreizeitbad am Dienstag, 2. Mai, wieder. Saunagäste können bereits ab Mittwoch, 19. April, kommen. Von Jürgen W. Niehoff