Karben. In seiner Heimatgemeinde, der Prelatura de Chuquibamba in Peru, kommt Bischof Mario Busquets Jordá meist auf dem Esel zur Messe angeritten. Mit Dank, Fotos und einer Vorabendmesse zum Sonntag im Gepäck kam er hingegen in Geleit seines befreundeten Kollegen, Pfarrer Rudolf Schunk, am Wochenende nach Karben. Denn auf seiner Reise durch Europa wollte er sich auch gegenüber der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Nepomuk Kloppenheim und Mariä Geburt Okarben unter Pfarrer Günther Loch erkenntlich zeigen für die seit über 30 Jahren währende Unterstützung der Aktivitäten in seinem Land.
Unter Gastgeber Pfarrer Loch übersetzte Pfarrer Schunk die spanische Messe für die zahlreich erschienen Gläubigen. „Wir sind seit einigen Tagen zusammen unterwegs“, berichtet der Übersetzer. Zum zweiten Mal bereist Busquets Jordá nun auch die deutschen Lande, in Köln und Freiburg sei der 2001 zum Bischof Geweihte bereits zu Gast gewesen. Abschluss der Reise sei in den nächsten Tagen die Audienz beim Papst in Rom.
Alle zwei bis drei Jahre kommt der Peruaner nach Deutschland, um die fleißigen Spender, die immerhin rund 50 000 Euro im Jahr dem guten Zweck widmen, über die Missionsarbeit in seinem Land zu informieren. „Etwa 500 Euro kommen per anno aus Karben“, so Pfarrer Loch stolz. Weitere Spendengelder gehen nach Afrika, wo die Gemeinde ebenfalls ein Projekt unterstützt. „Der Erlös eines Missionsmittagessens ist die Geldquelle“, erläutert der Pfarrer und freut sich über die treue Teilnahme seiner Gemeindemitglieder.
Begeistert ist auch Busquets Jordá, dem diese Finanzen bei der Arbeit in seiner Prelatura zugute kommen. Ganze 126 000 Menschen auf 21 000 Quadratkilometern umfasst seine Diözese im Süden des Landes. Acht Pfarrer habe er neu einstellen können, berichtet der Bischof. In den vergangenen Jahren seien allein fünf der insgesamt 23 Pfarreien gegründet worden. Zwei Waisenhäuser geben rund 70 Kindern ein zu Hause, etwa 800 Menschen erhalten in der von Armut und Erdbeben geprägten Region dreimal am Tag in den Suppenküchen der Kirche eine Mahlzeit. „Die meisten Menschen leben von Landwirtschaft und Viehzucht, viele sind Hirten in abgelegenen Bergdörfern“, erläutert er anhand mitgebrachter Fotos. (ssp)