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Bereit für den Ansturm . KSS erwartet so viele Abiturienten wie nie • Erster G8- trifft auf letzten G9-Jahrgang

An die 150 jungen Leute werden im nächsten Jahr in Karben ihr Abitur ablegen. Das sind fast doppelt so viele wie in diesem Jahr – denn wie an allen hessischen Schulen steht auch an der Kurt-Schumacher-Schule der Doppeljahrgang G8/G9 vor der Tür. In Karben aber bedeutet dieser eine besondere Herausforderung.

Karben. Niemand an der Kurt-Schumacher-Schule (KSS) ahnt, dass die Lehranstalt während der Sommerferien nicht leer stand. Ununterbrochen gingen die Umbauarbeiten im Verwaltungstrakt weiter. Wohl erst in den Herbstferien werden sie in ihren nächsten Bauabschnitt weiterziehen: Dann sind acht weitere Klassenräume des Neubaus dran. 1,5 Millionen Euro von Bund und Land fließen seit einigen Jahren in die Renovierung der Karbener Schule, erläutert Kreispressesprecher Michael Elsass. Das wird für die Schule zum Problem, das Direktor Franz Wild „Herausforderung“ nennt: Wegen der Bauarbeiten ist es sehr, sehr eng.

Im neuen Schuljahr, das am Montag begonnen hat, wird die Zahl von 1500 Schülern konstant bleiben. Doch wie alle hessischen Oberstufenschulen muss die KSS den Doppeljahrgang im Abitur stemmen: Die ersten Gymnasialschüler wollen ihre Hochschulreife nach acht Mittel- und Oberstufenschuljahren erlangen (G8), zugleich tritt der letzte Jahrgang nach 13-jähriger Schullaufbahn an (G9). Wild: „Das Gefühl der Beengtheit wird in diesem Schuljahr am deutlichsten.“

Oberstufe etabliert

Immerhin ist einer der beiden Abi-Jahrgänge geburtenschwach: So verdoppelt sich die Zahl von 87 Abiturienten in diesem Jahr nicht, sondern steigt „nur“ auf rund 150 an. Trotzdem hat diese Zahl Folgen: Wie in keinem Schuljahr zuvor wird sich an der KSS alles um die Abiturienten drehen. Die Hälfte der 130 Lehrer beispielsweise wird bei den Prüfungen eingebunden sein, kündigt Wild an.

Um der Raumnot Herr zu werden, reagiert der Wetteraukreis als Schulträger: Die Mietverträge für die sechs Container mit Klassenzimmern, die seit 2009 auf dem Schulhof des Altbaus stehen, verlängerte er. Eigentlich sollten sie diesen Sommer verschwinden, berichtet der Schulleiter. Nach den Herbstferien folgt ein großer Umzug: Die Verwaltung zieht in ihre sanierten Räume und gibt damit die Klassenzimmer im ersten Stock frei, die ihr derzeit Obdach bieten. Dorthin können die Klassen umziehen, deren Räume im Anschluss daran saniert werden.

Mit 140 Anmeldungen für die Klasse elf sieht Franz Wild Karbens Oberstufe in deren zwölftem Jahr „gut akzeptiert“. Die KSS habe bewiesen, „dass man in einer Gesamtschule vergleichbar gute Ergebnisse wie an einem Gymnasium erzielen kann“.

Da stimmt ihm Oberstufenleiterin Ute Gebauer (61) zu: „Ich glaube, wir sind ganz gut angekommen.“ Seit zehn Jahren treibt sie den Aufbau der gymnasialen Oberstufe voran – und sieht sich bestätigt: „Fast alle Karbener Schüler bleiben für ihr Abitur in Karben.“ Nur noch ganz wenige verließen die Stadt dafür: Bloß zwei wechselten im vergangenen Jahr aufs Burg-Gymnasium nach Friedberg.

Aufnahmestopp

Einige Schüler aus Gronau, Dortelweil und Wöllstadt nutzten die KSS dank der räumlichen Nähe als Alternative zu überfüllten Gymnasien in Bad Vilbel und Friedberg. Im Realschulzweig habe die KSS gar einen Aufnahmestopp vornehmen müssen: Bad Vilbeler drängten nach Karben, berichtet Franz Wild. Schließlich fällt hier ein Wechsel in den Gymnasialzweig unterm gleichen Schuldach leichter, als wenn ein Spätzünder gleich die ganze Schule wechseln muss.

Steigerungen bei der Schülerzahl erwartet Franz Wild für die kommenden Jahre dennoch nicht mehr. Im Gegenteil: Durch das Ende von G9 werde die KSS ab 2013 wohl vier Klassen und fünf Lehrer weniger haben. (den)