Auch ohne Brücke soll das Ortsbild von Klein-Karben unverändert wirken. Das sehen die Pläne für die neue Straße dort vor. Der Ortsbeirat hat schon Änderungswünsche.
Karben. Sie ist in die Jahre gekommen und hält bald die Lasten nicht mehr aus: die alte Nidda-Brücke in Klein-Karben, unter der seit Jahrzehnten kein Fluss mehr hindurchfließt. Eine Sanierung wäre zu teuer: So hat die Stadt entschieden, das Bauwerk abzureißen.
An seiner Stelle soll nächstes Jahr eine profane Straße die Lücke in der Dortelweiler Straße zwischen Peter-Geibel-Brunnen und dem Sportgelände des KSV Klein-Karben schließen. Das hatte für einige Debatten im Ortsbeirat gesorgt, fürchtet manch einer doch, dass das Ortsbild dadurch Schaden nimmt.
„Wir wollen den Charakter der heutigen Brücke erhalten“, erklärt Ortsvorsteher Reinhard Wortmann (CDU). Dem wolle die Verwaltung entsprechen, kündigt Michael Soborka vom Fachdienst Tiefbau an, als er am Mittwochabend erstmals Details zum Bau der neuen Straße erläutert.
So soll die Fahrbahn an ihrer Südseite – zum Gartengrundstück hin – von Pollern begrenzt werden, zwischen denen Ketten hängen. „Um den alten Charakter wieder herzustellen“, erläutert Soborka. Auf der Nordseite sei das nicht nötig, weil das Gelände ebenerdig sei.
Anders als bisher können Autos künftig im Gegenverkehr fahren. Es sei nicht zeitgemäß, einen Neubau derart eng zu gestalten, meint Soborka. Das Ziel, den Verkehr zu bremsen, habe man natürlich beachtet: So sei Begegnungsverkehr angesichts von 4,50 Metern Fahrbahnbreite nur „unter langsamen Bedingungen“ möglich.
Viel einfacher wird die Passage für Fußgänger: Neben der Fahrbahn soll auf einer Straßenseite ein zwei Meter breiter Gehweg entstehen. Auf der anderen Seite ist ein 50cm breiter Schutzstreifen geplant. Aktuell bereite den Planern die Gründung der neuen Straße Sorgen: Der Kies des alten Flussbetts könne die Fahrbahn nicht tragen, hätten Untersuchungen gezeigt, erklärt Michael Soborka. Bis zu vier Zentimeter Setzung drohten. Deshalb suche derzeit eine Fachfirma eine Lösung, um den Boden zu stabilisieren.
Anstelle von Kopfsteinpflaster solle ein „technisches Pflaster“ benutzt werden: Auch damit sei der Altstadtcharakter zu erzielen, dieses sei aber für Senioren, Rollatoren und Kinderwagen besser zu benutzen, so Soborka. (den)