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Mehr Optimismus zu spüren – Jahresempfang der SPD

SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Görlich sprach beim SPD-Jahresempfang im Dorftreff Rendel über Wohnungsbau, Verkehr und Städtebau. Foto: Pegelow
SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Görlich sprach beim SPD-Jahresempfang im Dorftreff Rendel über Wohnungsbau, Verkehr und Städtebau. Foto: Pegelow

Karben. Was macht die Karbener SPD ein paar Monate nach dem Rücktritt ihres bekannten Vorsitzenden Jürgen Bothner? Wie ist die Stimmung in der Partei, die Jahrzehnte die Regierung gestellt hat, jetzt aber auf den Oppositionsbänken sitzt und sich gegen eine übermächtige CDU und den einflussreichen Bürgermeister Gehör verschaffen muss? Der Jahresempfang der Partei am Donnerstagabend im Rendeler Dorftreff hat erste Fingerzeige gegeben.
Der Petterweiler Klaus-Peter Hampf gehört zu den Urg26 Jahre hatte er Sitz und Stimme im Stadtparlament, bis März 2011. Mit dem Machtverlust der SPD hatte Hampf sichtbar zu kämpfen. Am Donnerstagabend lief er aber mit heiterem Gesichtsausdruck durch die Reihen, schüttelte viele Hände.
Nicht anders Fritz Amann, von jeher nicht unkritisch gegenüber der eigenen Partei. Er saß mit zufriedener Miene am Tisch. Kassierer und Vorstandsmitglied Kai Grunenberg wusste, warum das so ist: »Einige Ältere arbeiten wieder engagiert mit«, sagte er. »Wir sind auf sie zugegangen und haben sie angesprochen.« Das hat jemand initiiert, der Anfang des Jahres von seinem Posten zurückgetreten ist, aber in der Partei so manches verändert hat, und das nicht nur organisatorisch. Jürgen Bothner hat der Partei nach den letzten deftigen Schlappen bei der Bürgermeisterwahl und der Kommunalwahl wieder neues Leben eingehaucht, so scheint es an diesem Abend.
BESSER VERNETZT
Die Vorstandsmitglieder ziehen wieder an einem Strang, haben sich neu organisiert. »Jeder ist gezwungen, etwas mehr zu tun«, sagte die stellvertretende Vorsitzende Nora Zado. »Wir sind ein gutes Team mit viel Eigeninitiative.« Man versuche seit geraumer Zeit, die Mitglieder wieder mehr einzubinden. Senior Fritz Amann hat es übernommen, »Informationen an diejenigen Parteimitglieder weiterzugeben, die kein Internet haben«. Die digitalisierten Mitglieder dagegen haben sich besser vernetzt als vorher, sagt Kai Grunenberg. Als ein Erfolgsrezept sah er, »dass wir aus den klassischen Funktionen des Vorstandes herausgekommen sind und sich Mitglieder bestimmten Themen widmen«.
Ähnlich formulierte es Marcel Kalif aus, einer der relativ neuen jungen Köpfe. »Die Arbeit ist nicht auf den gewählten Vorstand begrenzt.« Über ihre Interessen habe man einige Mitglieder wieder mehr in die Parteiarbeit eingebunden. Jüngeren Genossen wie Macel Kalif machen auch Senioren wie Fritz Amann Mut. »Wenn es uns Alten gelingt, den Jungen zu helfen, dann kann die Karbener SPD wieder vorankommen.«
Aktiv zu werden und wieder Jüngere für die Partei zu werben, das tut auch Not, denn laut Schatzmeister Grunenberg hat die SPD Karben nur noch 175 Mitglieder. »Es sterben leider mehr, als eintreten.«
Dass die Partei wieder mehr auf Themen setzt, zeigten die Reden. MdL Lisa Gnadl sprach vor den 70 Mitgliedern zu den Themen Grundrente und Bürgergeld, SPD-Fraktionschef Thomas Görlich über Stadtentwicklung, Wohnungsbau und B3-Ausbau.